Summer School – Open Call

Ansicht / View: Group Affinity, Kunstverein München, 2011. Courtesy Kunstverein München e.V.

Summer School

The Stories We Tell Ourselves

23.–26. August 2021 / August 23–26, 2021

u.a. mit / with manuel arturo abreu, Judith Barry, Europa Frohwein, Lena von Geyso, Charlotte Klonk, Julian Müller, Lucy Steeds, Eva Wilson & Adam Gibbons, Shira Wachsmann, among others

DE

Im Vorfeld des 200-jährigen Jubiläums des Kunstverein München im Jahr 2023 widmet sich die Summer School unter dem Titel The Stories We Tell Ourselves kollektiver Wissensproduktion und verhandelt die Konzeption einer für die Öffentlichkeit bestimmten Institution. Das Format nutzt die zwischen zwei Ausstellungen leeren Räumlichkeiten sowie die Umgebung des Kunstvereins und ermöglicht so die gleichzeitige Anwesenheit der heterogenen Ansätze an einem Ort. Die Summer School lädt Teilnehmer*innen ein, gemeinsam mit Gastdozent*innen und dem kuratorischen Team an vier Themenschwerpunkten im Kontext des Archivs der Institution zu arbeiten: Architektur, Ausstellungs- und Displaygeschichte, Gesellschaft und Stadtgeschichte sowie Publizieren.
Tagsüber fokussieren sich die vier Arbeitsgruppen auf gemeinsame Lernprozesse, die neben fiktiven Neuformulierungen der Institution, auch Feldforschung im Kontext der Stadt beinhalten. Abends werden in (halb-)öffentlichen Formaten wie Vorträgen, Gesprächsrunden oder Screenings weitere Ansätze und Fragen präsentiert und diskutiert. Gemeinsam wollen wir in der Summer School darüber nachdenken, welchen Zeitlichkeiten und Politiken ein solches Format der alternativen Wissensproduktion unterliegt, aber auch, welche es austesten kann. Dem wollen wir uns in vier Arbeitsgruppen nähern:


1) Architektur
mit Julian Müller (Fachbereich Architektur, TU Kaiserslautern), Gina Merz (Kunstverein München)
und Europa Frohwein, Shira Wachsmann, u.a.

Das aus mehreren Zeiten geschichtete Gebäude des Kunstverein München – selbst als ein Körper begriffen – ist von diversen „Wunden und Traumata“ durchzogen. In dieser Gruppe soll die in das Gebäude eingeschriebene Geschichte durch den soziologischen Blickwinkel eröffnet, durch- sowie weitergedacht werden. Als Hinführung zum Jubiläum in 2023 werden grundlegende Informationen gesammelt, um spekulative sowie real-architektonische Eingriffe zu erproben, die geschichtlich informiert und auf den spezifischen Ort angepasst sind. Des Weiteren wird untersucht wie, wo, wann und warum sich der Körper im und durch den Kunstverein bewegt und geleitet wird. Grundsätzliche Wege, Räume und Zugänge werden infrage gestellt, wobei die Akteur*innen im und rund um den Kunstverein kartiert werden.


2) Ausstellungs- und Displaygeschichte
mit Lucy Steeds (University of the Arts London), Gloria Hasnay (Kunstverein München)
und Judith Barry, Charlotte Klonk, u.a.

Die Arbeitsgruppe widmet sich beispielhaft der Ausstellungs- und Displaygeschichte des Kunstvereins, um verschiedene räumliche wie ideologische Strategien zu untersuchen, die solchen Institutionen eingeschrieben sind. Wenn Kunst und Architektur sich gegenseitig durchdringen, was können wir dann aus den Resonanzen zwischen ausgestellten Werken, ihrer architektonischen Umgebung und dem erweiterten sozio-politischen Kontext des jeweiligen Ortes lernen? Gemeinsam untersuchen wir die sich verändernden räumlichen Parameter der Präsentation von Kunst und spüren der Frage nach, wie diese unsere Erfahrungen sowie Diskurse prägen. „Display“ wird dabei hinsichtlich seiner Rolle bei der Formatierung von ästhetischer Wahrnehmung untersucht und tritt so als Koproduzent von künstlerischer sowie gesellschaftlicher Bedeutung hervor.


3) Gesellschaft und Stadtgeschichte
mit Lena von Geyso, Adrian Djukic (Kunstverein München)

Diese Gruppe ist am sozialen und örtlichen Umfeld des Kunstvereins interessiert. Wer hat sich hier zu verschiedenen Zeiten eingefunden und welche Ziele verfolgt? Künstler*innen, Bürger*innen, Vereinzelte, Familien, Kunstszenen, Cliquen, Zusammenhänge – um wen ging es wann? Als Material steht das Archiv der fast 200-jährigen Geschichte des Kunstvereins zur Verfügung. Nicht zu trennen sind diese Beobachtungen von ihrer direkten Umgebung: dem Hofgarten und der Stadt München mit ihrer spezifischen Sozialstruktur. Wir fragen, welche Subjektivitäten die Umgebung hervorbringt und wie sich das im Kunstverein spiegelt, verdoppelt oder bricht. Darüber hinaus versucht die Gruppe die bürgerlichen Anfänge der Institution bis zu den veränderten Voraussetzungen der Gegenwart zu fassen und zu befragen.


4) Publizieren
mit Eva Wilson und Adam Gibbons (Publizist*innen, u.a. quotationmarkquotationmark.com), Maurin Dietrich (Kunstverein München)
und manuel arturo abreu, u.a.

Was bedeutet es im erweiterten Sinne des Wortes „Publizieren“ (im Englischen „to make something public“) über die Strukturen nachzudenken, in denen eine Institution und ihre Akteur*innen kommunizieren? Ausgehend von aktuellen und vorangegangenen Medien des Kunstverein München zwischen Print (Publikationen, Booklets, Pressetexten, Flugblättern u.a.) und digital (Webseite, Newsletter, Radio u.a.) widmen wir uns der Frage nach Form, Dringlichkeit und Adressat*in. In gemeinsamer Arbeit wird es darum gehen, andere spekulative Formate zu entwerfen, in denen Inhalte produziert und zirkuliert werden. Zudem wird der Frage nachgespürt, wie diese Inhalte neuen Öffentlichkeiten zugänglich gemacht werden, zu ihnen sprechen und sich wiederum anderen verschließen.


Den Open Call finden Sie unten anschließend oder auf unserer Webseite.

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.


EN

In the lead-up to the bicentenary of the Kunstverein München in 2023, the Summer School entitled The Stories We Tell Ourselves explores alternative forms of collective knowledge production and negotiates the concept of an institution intended for the public. The format takes the empty space between two exhibitions and the urban surroundings of the Kunstverein as setting, thereby allowing for the simultaneous presence of various approaches in the same place. The Summer School invites participants to work together with guest lecturers and the curatorial team on four topics—Architecture, Exhibition and Display History, Publishing, as well as Society and City History—within the context of the institution’s archive.

During the day, the four groups will engage with communal learning processes that include speculative re-formulations of the institution as well as field research in the social and cultural context of Munich. In the evenings, further approaches and questions will be presented and discussed in (semi-)public formats such as lectures, discussion rounds, or screenings. Together, we will think about which temporalities and politics such a non-conventional format of knowledge production is subject to, but also which it can challenge. This will be approached in four working groups:


1) Architecture
with Julian Müller (Department of Architecture, TU Kaiserslautern), Gina Merz (Kunstverein München)
and Europa Frohwein, Shira Wachsmann, among others

The building of Kunstverein München consists of several layers of histories that form its current substance. The building itself, understood as a body, is permeated by “wounds and traumas.” In this group, the architectural history inscribed in the building is to be opened up and thought through from a sociological perspective: it aims to gather the essential information, in order to test speculative as well as real architectural interventions in the lead-up to the anniversary in 2023. Furthermore, it will be explored, how, where, when, and why the body moves in and is guided through the Kunstverein. Paths, spaces, and accesses will be questioned, while mapping the actors in and around the Kunstverein.


2) Exhibition and Display History
with Lucy Steeds (University of the Arts London), Gloria Hasnay (Kunstverein München)
and Judith Barry, Charlotte Klonk, among others

The working group will take the Kunstverein’s exhibition and display history as an example to explore the various spatial and ideological strategies inscribed in such institutions. If art and architecture are mutually intertwined, while sharing publics, what can we learn from the resonances between exhibited works, their architectural setting, and the wider socio-political context? Together, we will think through the changing spatial parameters of the presentation of art and consider how these inform experience and also shape discourse. Display is hereby explored for its role in aesthetic perception and public engagement, thus emerging as a co-producer of artistic meaning and social significance.


3) Publishing
with Eva Wilson und Adam Gibbons (Publicists, a.o. quotationmarkquotationmark.com), Maurin Dietrich (Kunstverein München)
and manuel arturo abreu, among others

What does it mean in the broader sense of the term “to publish” or “to make something public” to think about the structures in which an institution and its actors communicate? Based on current and previous Kunstverein München media ranging from print (publications, booklets, press releases, leaflets, etc.) to digital (website, newsletter, radio, etc.), we dedicate ourselves to the question of form, urgency, and addressee. Working together, the aim will be to design other speculative formats in which content is produced and circulated. In addition, the question of how this content is made accessible to new publics, speaking to them and in turn closing itself off to others, will be investigated.


4) Society and City History
with Lena von Geyso, Adrian Djukic (Kunstverein München)

The group is interested in the social and local environment of the Kunstverein. Who was involved at this institution and its surroundings at different times and what were their goals? Artists, citizens, individuals, families, art scenes, contexts—who was accountable for what and when? The archival material of the almost 200-year history of the Kunstverein serves as a basis for this research. These observations of the Kunstverein cannot and should not be separated from their direct surroundings: the Hofgarten and the city of Munich with its specific social structure. We ask what subjectivities these settings produce and how this is reflected, doubled, or refracted in the Kunstverein. In addition, the group tries to grasp and question the bourgeois beginnings of the institution up to the changed conditions of the present.


The Open Call can be found below or on our website.

The project is funded by the German Federal Cultural Foundation.


Open Call

Bewerbungszeitraum / Application period: 18. Juni – 9. Juli 2021 / June 18 – July 9, 2021
Rückmeldung / Feedback: bis 23. Juli 2021 / by July 23, 2021

DE

Die Summer School bietet bis zu 40 Plätze für lokale und internationale Studierende der Bildenden Kunst, Kunsttheorie, Kuratorischen Studien, Philosophie, Critical Studies, Architektur und verwandten Disziplinen sowie für Künstler*innen und andere Interessierte. Die Anzahl der Teilnehmer*innen liegt bei 10 Personen pro Arbeitsgruppe.

Die Bewerbung sollte enthalten
Beschreibung des Interesses an der Summer School und Angabe der gewünschten Arbeitsgruppe zur Teilnahme (max. 250 Wörter); Lebenslauf und Kontaktdaten (1 Seite).

Bewerbung bitte bis 9. Juli 2021 an info@kunstverein-muenchen.de (1 PDF, max. 2MB)

Weitere Informationen
– die Teilnahme an der Summer School ist kostenlos
– die Summer School findet hauptsächlich in englischer Sprache statt
– die Reisekosten können bis zu einem Betrag von 100 EUR übernommen werden
– eine Unterkunft kann nicht bereitgestellt werden, aber der Kunstverein München unterstützt ggf. bei der Suche
– Rückmeldung zur Teilnahme erfolgt per Email bis spätestens 23. Juli 2021

EN

The Summer School offers up to 40 spots and is open for applications from local and international students of Fine Arts, Art Theory, Curatorial Studies, Philosophy, Critical Studies, Architecture, and related disciplines as well as from artists and interested members of the public. The number of participants is limited to 10 people per working group.

The application should include
Letter of motivation stating why you wish to partake in the Summer School and the desired working group (max. 250 words); curriculum vitae and contact details (1 page).

Please submit your application to info@kunstverein-muenchen.de (1 PDF, max. 2MB)

Further Information
– participation in the Summer School is free of charge
– the Summer School takes place mostly in English
– travel expenses can be covered up to an amount of 100 EUR
– accommodation cannot be provided, but Kunstverein München offers support in finding something if necessary
– feedback regarding the participation will be given no later than July 23, 2021

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