Januar / Februar 2020

Julian Göthe, Entwurf für den Archivraum im / Design for the Archive Space at Kunstverein München, 2019

Archivraum

ab 29. Februar 2020 / from February 29, 2020

Eröffnung: 28. Februar, 19 Uhr / Opening: February 28, 7pm

DE

In Auseinandersetzung mit den architektonischen Gegebenheiten des Kunstverein München hat der Künstler Julian Göthe einen Archivraum als festen Bestandteil der Institution konzipiert. Im Vorfeld des zweihundertjährigen Jubiläums in 2023 gibt dieser der Verhandlung sowie der Aufbewahrung der Geschichte einen konkreten Ort. Darüber hinaus wird er zentraler Raum für öffentliche Formate, die in Kooperation mit Archivar*innen, Historiker*innen und Künstler*innen konzipiert werden und mit denen sich der Kunstverein einer kritischen Reflexion der eigenen Geschichte und ihren Leerstellen unterzieht.
Mit Blick auf die architektonischen Strukturen des Gebäudes sowie die Programmhistorie hat Julian Göthe eine installative Arbeit im 1. OG konzipiert. In seiner künstlerischen Praxis, die Collage, Skulptur, Zeichnung und Installation umfasst, setzt sich Göthe mit epochalen und randständigen kulturgeschichtlichen Abschnitten auseinander. Referenzen auf Gestaltungsideen des Art Déco, Set-Dekoration und eine alltägliche Anwendung modernistischer Formen überlagern sich in seinem Werk und finden sich auch in der Gestaltung des Archivraums wieder. So ist eine raumgreifende künstlerische Arbeit entstanden, welche die Konventionen der Hängung von Kunstwerken in den letzten zwei Jahrhunderten, Raumhierarchien und die Reaktion auf die klassizistische Strenge der Architektur aus dem frühen 19. Jahrhundert befragt. Die skulpturale Behausung des Archivs von Göthe gibt den Dokumenten und dem damit verbundenen Diskurs einen festen Ort im architektonischen und programmatischen Zusammenhang der Institution und bildet dabei sowohl Vorder- als auch Hintergrund, Veranstaltungs- und Bühnenraum für die Verhandlung der Geschichte des Kunstvereins. Mehr

EN

Examining the Kunstverein München's architectural conditions, the artist Julian Göthe has developed the Archive Space that will be a permanent part of the institution. In the lead-up to the bicentennial anniversary in 2023, it offers a concrete room for preserving and negotiating the institution's history, while also creating a space for public formats which will be conceived in collaboration with archivists, (art)historians, and artists. These formats will enable the Kunstverein to critically reflect on its own institutional history as well as the gaps in it.
On the first floor, Julian Göthe has conceived an installation that draws on the building's architecture and the history of the Kunstverein's program. In his artistic practice spanning the media of collage, sculpture, drawing, and installation, Göthe explores both epochal and marginal episodes in cultural history. References to the formal principles of Art Déco, set design, and the everyday application of modernist forms all overlap in his work and are also manifest in the Archive Space's design. This has resulted in a large-scale artwork that examines hanging conventions of the last two centuries, spatial hierarchies as well as the reaction to the classicist austerity of its 19th century architecture. Göthe's sculptural housing of the archive gives the documents and their attendant discoures a fixed place within the institution's architecture and program, and forms both the foreground and background, venue and stage for the negotiation of the Kunstverein's history. More


Außenansicht: Ebenböckhaus, München. Courtesy Kulturreferat der Landeshauptstadt München / View: Ebenböckhaus, Munich. Courtesy Department of Arts and Culture of the City of Munich, 2020

Writers Residency

ab Januar 2020 / from January 2020

DE

Der Kunstverein München freut sich als Teil des neuen Programms die Writers Residency anzukündigen, die sich an Autor*innen und Kritiker*innen richtet sowie an Künstler*innen, deren Praxis auf Schreiben basiert. Die Writers Residency ist eine Kooperation zwischen dem Kunstverein München und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Sie umfasst eine zweimonatige Unterkunft in der Villa Waldberta am Starnberger See bzw. im Ebenböckhaus sowie ein monatliches Stipendium.
Das Konzept greift inhaltlich die Tradition der Stadtschreiber*innen auf, die früher wie auch heute von Ort zu Ort zogen, um jeweils die Geschichte einer lokalen Gemeinschaft aufzuschreiben und so einen neuen Blick auf die erlebte Wirklichkeit geben. Mittels Formaten wie öffentlichen Lesungen sowohl in der Residency als auch an Orten wie beispielsweise dem Kunstverein, soll es darum gehen außerhalb des tradierten Ausstellungsraums an Fiktion und Narration heranzutreten. Viele Schreiber*innen arbeiten und leben nomadisch. Die Writers Residency basiert auf dem Gedanken, der Tätigkeit für zwei Monate ein temporäres Zuhause zu bieten und eine Auseinandersetzung und Austausch mit Besucher*innen und der Stadt München zu ermöglichen. Im Zentrum der Residency steht die Zeit und der Raum für Schreiben – eine Tätigkeit, die oft nicht umfassend vergütet und im Kunstkontext zu selten Gegenstand von Förderprogrammen ist. Der Kunstverein München versteht diese Residency im Bedeutungsraum des Kuratierens, das vom lateinischen Wort „curare“ abstammt, dem sich Kümmern und Pflegen – ursprünglich in Bezug auf Objekte, nun aber weiter gedacht für Subjekte und die Gastfreundschaft ihnen gegenüber.

Mehr Informationen und Open Call

EN

As part of its new program, Kunstverein München is pleased to announce the Writers Residency, which is aimed at authors and critics, as well as artists whose practice is based on writing. The Writers Residency is a cooperation between Kunstverein München and the Department of Arts and Culture of the City of Munich. It consists of a two-month stay at Villa Waldberta on Lake Starnberg or Ebenböckhaus in Munich, and a monthly stipend.
The concept takes up the tradition of the town chronicler, who used to go from place to place to record the history of local communities and take a new look at lived realities. The intention is to approach fiction and narration outside of traditional exhibition spaces through formats such as public readings in both the place of residence and other venues, like the Kunstverein. Many writers lead a nomadic working life. The Writers Residency is based on the idea of offering a temporary writing home for two months and enabling discussion and interchange with visitors as well as the city of Munich. Central to the residency is time and space to write – an activity that is often inadequately remunerated and too rarely the subject of funding programs within the art context. Kunstverein München sees its initiative in the context of curation, which derives from the Latin word “curare,” meaning to look after, to care for – originally used in relation to objects, but now extended to people and the hospitality towards them.

More information and Open Call

Weiteres Programm / Further program

14. Februar, 20 Uhr / February 14, 8pm

meine drei lyrischen ichs

Reihe für neue Lyrik und Kunst – 24. Ausgabe /
Series for new poetry and art – 24th edition

28. Februar, 21 Uhr / February 28, 9pm

TAKEOVER

Ruffhouse x Kunstverein München #4

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