Dezember 2023
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<br>Frohe Feiertage / Season’s Greetings
DE
Das ereignisreiche Jubiläumsjahr geht zu Ende und wir möchten uns ganz besonders bei allen Künstler*innen, den zahlreichen Besucher*innen und Mitgliedern für die Gespräche, das gemeinsame Feiern und die Auseinandersetzung mit 200 Jahren Kunstverein München bedanken.
Bevor wir auf dieses umfangreiche Jubiläumsjahr zurückblicken, möchten wir das Programm für das kommende Jahr vorstellen: Am 26. Januar 2024 eröffnen wir die Einzelausstellung Nadir von Paul Kolling. In seinen Arbeiten beschäftigt sich der Künstler mit aktuellen Fragen zu Ökonomie, Ökologie und der Entwicklung komplexer Infrastrukturen der letzten Jahrhunderte. Für die Ausstellung entwickelt Kolling eine Neuproduktion, die sich mit der Geschichte der frühen Luftbildaufnahmen und der Hansa Luftbild GmbH auseinandersetzt.
Anfang Mai eröffnen wir die Einzelausstellung der Künstlerin Carissa Rodriguez. Darauffolgend findet das Diskurs- und Ausstellungsprogramm Weaving Histories statt. Außerdem wird die Onsite- und Online-Serie Schaufenster wieder aufgenommen. Anfang des Jahres erscheint mit “If you slap the water, you hurt the heads of the fish” zudem die erste umfassende Publikation zum Werk von Bea Schlingelhoff, herausgegeben vom Kunstverein München mit Mousse Publishing.
Das 200-jährige Bestehen des Kunstverein München wurde zum Anlass genommen, sich auf verschiedene Weisen mit der Institution zu befassen, sie zu befragen und ihre Geschichte (neu) zu erzählen. Den Auftakt dieser Auseinandersetzung machte Richard Frater mit seiner Einzelausstellung Off season. Darin widmete sich der Künstler den Beziehungen zwischen Organismen und ihrer gebauten Umwelt sowie dem Kunstvereinsgebäude und dessen Lokalität.
Für die Ausstellung und das Veranstaltungsprogramm THE ARCHIVE AS … wurde erstmals beinahe das gesamte Archivmaterial aus zwei Jahrhunderten in den Räumen des Kunstvereins zusammengebracht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Über drei Monate wurden die historischen Materialien und Lücken im Archiv in Beiträgen von Künstler*innen, Theoretiker*innen, ehemaligen Mitarbeiter*innen sowie Mitgliedern diskutiert und neu zusammengesetzt.
Anlässlich des Jubiläums ist außerdem die Publikation FOR NOW bei Distanz erschienen mit Beiträgen von u. a. Andrea Fraser, Christian Fuhrmeister, Quinn Latimer, Doreen Mende und Philip Ursprung. Im Sommer fanden zudem unterschiedliche Aktivitäten im und um den Kunstverein statt: Das Jubiläumswochenende Anfang Juli umfasste ein Abendessen mit über 200 Künstler*innen und Mitwirkenden des Kunstverein München sowie ein großes Fest auf der Galeriestraße mit Musik- und Kinderprogramm und einer skulpturalen Tafel von Caique Tizzi.
Im September eröffnete die Ausstellung Resistive Narratives von Noor Abuarafeh, die fünf Videoarbeiten aus den letzten zehn Jahren präsentierte. Unter Bezugnahme auf immaterielle Referenzen und mündliche Überlieferungen befassen sich die Arbeiten mit Fragen der Erinnerung und den Politiken des Archivierens. Die Ausstellung war geprägt von einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit Fragen, Bedenken und Anmerkungen, die uns angesichts der politischen wie humanitären Lage in Israel und Palästina erreicht haben. Eine Kontextualisierung der Situation und Diskussion kann weiterhin über die Webseite eingesehen werden.
Die Performancereihe Park hat sich über drei Iterationen mit der vielschichtigen Historie des Hofgartens auseinandergesetzt und diese verkompliziert. Die Künstler*innen Magdalena Mitterhofer, Shade Théret, Luisa Fernanda Alfonso und Jan Kunkel untersuchten in ihren Stücken den Park als gesellschaftlich wiederständigen Ort, indem sie die bisher erzählten Geschichten des Hofgartens performativ infrage stellten.
Auch in der dritten Ausgabe der Summer School The Stories We Tell Ourselves wurde sich anhand von vier Themenschwerpunkten – Architektur, Institutionsgeschichte(n), Stadt und Archiv sowie Publizieren – mit Fragen der Geschichtsschreibung auseinandergesetzt.
Unter dem Titel Act Like You Know Me ist im Herbst die umfassende Monografie zum Werk von Pippa Garner bei Bierke erschienen.
Auch in diesem Jahr haben wir unsere Writers Residency weitergeführt, die sich an Autor*innen und Kritiker*innen sowie an Künstler*innen, deren Praxis auf Schreiben basiert, richtet. Die beiden Resident*innen 2023 waren Joshua Leon und Erika Landström.
Die Jahresgaben mit über 80 Künstler*innen haben den Abschluss dieses ereignisreichen Jubiläumsjahres ausgemacht und sind noch bis zum 17. Dezember 2023 über unseren Webshop zu erwerben.
Vom 20. Dezember 2023 bis 8. Januar 2024 befinden wir uns in der Winterpause. Wir danken Ihnen allen für den fortwährenden Austausch, die Solidarität und Großzügigkeit und wünschen frohe Feiertage und einen guten, gesunden Start ins neue Jahr. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2024!
Mit herzlichen Grüßen,
das Team des Kunstverein München
EN
The eventful bicentennial is coming to an end, and we would like to thank all the artists, the numerous visitors, and members for the countless conversations, the joint celebrations, and the reflection on 200 years of Kunstverein München.
Before we take a look back at this comprehensive anniversary year, we would like to outline the program for the coming year: on January 26, 2024, we will open the solo exhibition Nadir by Paul Kolling. In his works, the artist deals with current issues of economy, ecology, and the development of complex infrastructures over the past centuries. For the exhibition, Kolling develops a new work that examines the history of the early aerial photography and the Hansa Luftbild GmbH.
At the beginning of May, we will open the solo exhibition by artist Carissa Rodriguez. This will be followed by the discursive and exhibition program Weaving Histories. In addition, the onsite and online series Schaufenster will be resumed. Furthermore, the first comprehensive publication, “If you slap the water, you hurt the heads of the fish”, on Bea Schlingelhoff’s work will be published by Kunstverein München with Mousse Publishing at the beginning of the year.
The 200th anniversary of Kunstverein München provided the occasion to engage with the institution in various ways, to question it and (re)tell its story. Richard Frater marked the beginning of this engagement with his solo exhibition Off season. In the show, the artist explored the relationships between organisms and the built environment, along with the Kunstverein building and its locality.
For the exhibition and accompanying program of events THE ARCHIVE AS …, almost the entire archive material from two centuries was brought together for the first time in the space of Kunstverein and made accessible to the public. Over a period of three months, the historical materials and gaps in the archive were discussed and (re)arranged by artists, theorists, former employees, and members.
On the occasion of the bicentennial, the publication FOR NOW was published by Distanz with contributions by Andrea Fraser, Christian Fuhrmeister, Quinn Latimer, Doreen Mende, and Philip Ursprung, among others.
Various activities also took place in and around the Kunstverein during the summer: the anniversary weekend at the beginning of July included a dinner with over 200 artists and contributors of Kunstverein München as well as a large festival on the Galeriestraße with music, a children’s program, and a sculptural table and food by Caique Tizzi.
In September, the exhibition Resistive Narratives by Noor Abuarafeh opened, presenting five video works from the past ten years. Drawing on immaterial references and oral traditions, the works deal with questions of memory and the politics of archiving. The exhibition has been marked by an in-depth engagement with questions and concerns that have reached us in light of the political and humanitarian situation in Israel and Palestine. A detailed description of the situation and the discussion can still be accessed on our website.
The performance series Park explored and complicated the multi-layered history of the Hofgarten over three iterations. In their pieces, the artists Magdalena Mitterhofer, Shade Théret, Luisa Fernanda Alfonso, and Jan Kunkel tested the park as a socially resistant site by performatively questioning the previously told stories of the Hofgarten.
The third edition of the Summer School, The Stories We Tell Ourselves, also explored questions of historiography based on four main themes: architecture, institutional histories, city and archive, and publishing.
Pippa Garner’s first comprehensive monograph entitled Act Like You Know Me was published by Bierke in the fall.
This year, we also continued our Writers Residency, which is aimed at authors and critics, as well as artists whose practice is based on writing. The two residents in 2023 were Joshua Leon and Erika Landström.
The Jahresgaben featuring over 80 artists mark the end of this eventful anniversary year and are still available for purchase via our webshop through December 17, 2023.
We will be on winter break from December 20, 2023 through January 8, 2024. We would like to thank you all for the ongoing exchange, the solidarity, and generosity. We wish you happy holidays and a good, healthy start to the new year. We look forward to seeing you again in 2024!
With warmest regards,
the team of Kunstverein München