Tyler Coburn
Ergonomic Futures
Freitag, 2. Juni 2017, 19 Uhr
(Kino)
Ergonomic Futures ist ein vielteiliges Projekt, das die zeitgenössische Auffassung von ‘Fitness’ vor dem Hintergrund einer spekulativen Evolution infrage stellt. Das Werk entstand anhand von Interviews, die Tyler Coburn mit Paläoanthropologen, Ergonomen, Evolutionsbiologen und Gentechnikern führte. Jedem stellte er die Frage: Welche Zukunftsszenarien sind denkbar, die neue Formen des menschlichen Körpers hervorbringen könnten, und inwiefern könnte dieses Gedankenexperiment unseren heutigen Diskurs über Körpernormative beeinflussen.
Coburn hat einen 40-minütigen Vortrag über diese Themen verfasst, den er im Kino des Kunstverein München halten wird. Dabei geht es um Genmanipulation, den Gründereffekt, um postplanetarisches Leben und um weitere Fragen, die zu den markanten Unterschieden beitragen, wie wir den 'Menschen' biologisch, philosophisch und juristisch definieren.
Ergonomic Futures besteht neben dem Vortrag noch aus zwei weiteren Teilen: Zum einen entwarfen Coburn und die New Yorker Architekten Bureau V für verschiedene zukünftige Körperformen ergonomische Stühle, die als Museumsmöbel fungieren sollen. Zum anderen hat Coburn mit den Designern Luke Gould und Afonso Martins zusammengearbeitet und eine Website (www.ergonomicfutures.com) mit Kurzgeschichten erstellt, die sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln soll. Neue Geschichten können hinzu kommen, bestehende können verändert oder gelöscht werden. Eine bestimmte Geschichte kann im Laufe der Zeit in mehreren Versionen nebeneinander existieren.
Tyler Coburn ist ein Künstler und Schriftsteller aus New York. Seine Werke wurden bereits in der South London Gallery, in der Kunsthalle Wien, im CCA Glasgow, in der Western Front in Vancouver, im Grazer Kunstverein, im UCCA in Peking, im Objectif Exhibitions in Antwerpen und im Sculpture Center in New York gezeigt. Coburn nahm an der 11. Gwangju Biennale und der 10. Shanghai Biennale teil. Er veröffentlichte im e-flux journal, Frieze, Dis, Mousse und Rhizome.
1.
Olaf Stapledon, Last and First Men: A Story of the Near and Far Future. New York: Magnum, [1930] 1978.