Abendscreening und Künstlergespräch im Kino
Teil der Gruppenausstellung Theatre of Measurement
Dienstag, 21. März 2017, 19 Uhr
Am Dienstag, den 21. März 2017, präsentiert der Kunstverein München im Rahmen der laufenden Ausstellung Theatre of Measurement ein besonderes Abendscreening und Künstlergespräch mit Piotr Bosacki. Bei diesem Event wird außerdem eine neue Konfiguration im Schaufenster am Hofgarten vorgestellt und zwei neue Künstler auf die Bühne des Theaters of Measurement geholt: stanley brouwn und Nina Canell.
Piotr Bosacki ist ein Künstler. Seine künstlerischen Ausdrucksformen sind breit gefächert und umfassen neben literarischen Texten auch Musikkompositionen, Zeichnungen, Installationen, mechanische Objekte und animierte Filme. Man könnte ihn ebenso als Philosophen in den Disziplinen Sprache und Physik bezeichnen, der die untrennbaren Wechselbeziehungen beider Bereiche untersucht. Die Ergebnisse dieser intensiven Auseinandersetzung wandelt er in einfache Stop-Motion-Animationen um, in denen er reale Objekte einsetzt, die spezifische Probleme und Theorien veranschaulichen und so das Konkrete mit dem Abstrakten verbinden. Der Künstler erschafft komplexe Systeme der Repräsentation, die einen Zugang eröffnen zu wichtigen philosophischen und existentiellen Fragen. Eine Reihe von Zeichnungen, ein Faden, eine paar Schrauben, ein Gummiband, ein Stift, der sich in Azeton auflöst, oder ein faulendes Stück Fleisch – all das betrachtet der Künstler als ’natürliche Maschinen’, deren Arbeit immer noch die komplexen Möglichkeiten sogar der größten Computer in den Schatten stellt. Während einige dieser Demonstrationen nur als abstrakte Filme funktionieren, die die Möglichkeiten des jeweiligen Instruments, einer Form oder einer Technik veranschaulichen, stellen andere Filme des Künstlers die Bilder einem gesprochenen Kommentar gegenüber, der nicht vor Widersprüchen zurückschreckt und der gleichzeitig poetisch, persönlich und hoch analytisch ist. Das Resultat ist eine eigenwillige Form der Produktion von Wissen, bei der gezeigt wird, dass logische (sprachliche) Räume und physikalische Räume identisch sind. Das Kunstwerk erweist sich als ’natürliches Wesen’, eine komplexe Manifestation der Struktur und der Arbeitsweise von Körpern in gemeinsamer Interaktion.
Piotr Bosacki
Lebt und arbeitet in Posen, Polen.
Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Posen.
Arbeiten in der Intermedia-Abteilung an der Universität der Künste in Posen seit 2004.
Mitglied der künstlerischen Gruppe Penerstwo.
In seiner kreativen Arbeit verwendet er eine Vielzahl von Medien und Formen, darunter Zeichnung, Animationsfilm, Installation, musikalische Komposition und Literatur.
Seine Doktorarbeit The Economy of Elements (2011) ist eine scharfsinnige Abhandlung über ein Kunstwerk und eine Sprache.
Im Jahr 2009 erfand er eine neue Filmtechnik (Film ohne Rahmen).