Frauentreffen der deutschen Frauenemanzipationsgruppen

10.–11. Februar 1973

Das Gebäude des Kunstvereins wird Anfang der 70er Jahre immer wieder abseits von Ausstellungen genutzt durch viele unterschiedliche Gruppierungen, bspw. als Diskussions- und Versammlungsort im Vorfeld von Protesten, u.a. gegen den § 218. „Die Demonstrationen der Frauenbewegung auf dem Odeonsplatz wurden hier im Kunstverein organisiert, vorbereitet, sie haben sich hier verkleidet, haben sich hier geschminkt und sind von hier raus auf den Odeonsplatz und haben Kardinal Döpfner und die Kirche angegriffen und provoziert und sozusagen den frauenpolitischen Diskurs in die Öffentlichkeit getragen. Der erste deutsche Frauenkongress hat hier im Kunstverein stattgefunden.“ Der Kunstverein war hier „nicht Motor, aber Plattform“, berichtet der damalige Direktor Haimo Liebich im Gespräch über die Zeit. Das Frauentreffen zu grundlegenden strategischen Fragen war in Hinblick auf die vertretene Bandbreite und Größe neuartig. Im Hintergrund sind Bilder der gleichzeitig stattfindenden Fussball-Ausstellung über den F.C. Bayern zu sehen.

Abb.: Frauentreffen der deutschen Frauenemanzipationsgruppen, Kunstverein München, 1973. Foto: Margarete von Diringshofen. Courtesy Stadtarchiv München (FS-NL-DIR-10).

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