Sadie Benning

It Wasn’t Love
1992
Video, s/w, Ton
20 min

January – 10. März 2024

(Schaufenster am Hofgarten & online)

Schaufenster ist eine Onsite- und Online-Serie, die gleichzeitig Werke in den beiden permanent zugänglichen Räumen der Institution – dem Schaufenster am Hofgarten und der Webseite – präsentiert. Die Reihe lief erstmals von 2019 bis 2021 und wird diesen Januar mit einem Jahresprogramm fortgesetzt, das sich mit den Bedingungen der künstlerischen Produktion und dem geschlechtsspezifischen Selbst befasst.

Die Reihe wird fortgeführt mit Sadie Benning. In ihren Videoarbeiten aus den frühen 1990er Jahren sind extreme Nahaufnahmen von Bennings Gesichts zu sehen, während sie in eine Pixelvision-Kamera sprechen. Ihre Ausführungen und Reflexionen zu unterschiedlichen Themen wie den Herausforderungen des Erwachsenwerdens, sexueller Identität und erotischem Spiel sind in Montagen aus Fotos, Heimvideos, Fernseh- und Filmausschnitten sowie Text eingebettet.

Bennings gezeigte Videoarbeit It Wasn’t Love (1992) schildert eine lustvolle Begegnung mit einem „Bad Girl“ anhand von geschlechtsspezifischen Darstellungen und dem Zusammenspiel unterschiedlicher Genres von Hollywood-Stereotypen: Sie posieren für die Kamera als Rebell*in, Platinblondine, Gangster*in, Schlagerstar der 1950er Jahre oder heißblütiger Vamp. Bennings Arbeit verkompliziert und destabilisiert binäre Geschlechterordnungen. Dabei geht das Werk über romantische Fantasien hinaus und beschreibt andere Facetten der körperlichen Anziehung wie Angst, Gewalt, Lust, Schuld und totale Erregung. Wie Benning es formuliert haben: „Es war keine Liebe, aber es war etwas...“. Es war eine Chance, sich glamourös, sexy und berühmt zu fühlen – und das alles zur gleichen Zeit.

Installationsansicht: Sadie Benning, It Wasn’t Love, 1992, als Teil von Schaufenster, Kunstverein München, 2024. Courtesy bei der Künstler\*in und Kunstverein München e.V.; Foto: Sebastian Kissel.

Videostills: Sadie Benning, It Wasn’t Love, 1992. Bild-Copyright bei der Künstler\*in, Courtesy Video Data Bank, School of the Art Institute of Chicago.

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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