Sky Hopinka
Lore
2019
16mm zu HD-Hideo, Stereo, Farbe
10 min
1. Juni – 18. Juli 2021
(Schaufenster am Hofgarten & online)
In seinen Arbeiten widmet sich Sky Hopinka den Zusammenhängen zwischen Sprache, Identität und kulturellen Konstruktionen und untersucht dabei die Grenzen verbaler und visueller Ausdrucksmöglichkeiten.
Nostalgie artikuliert sich kinematographisch oftmals durch die Überlagerung zweier Bilder – von Traum und Alltag, Erinnerung und Realität, Vergangenheit und Gegenwart. Für seinen Film Lore (2019) bedient sich Hopinka dieser Methode: Seine Hände arrangieren zerschnittene Fotos von Landschaften und Freunden auf einem Overhead-Projektor. Abwechselnd mit den sich auf der beleuchteten Oberfläche immer weiter überlagernden Fotos, sehen und hören wir Aufnahmen einer Band während der Probe begleitet von Erzählungen des Künstlers aus dem Off, in denen er von Familiengeschichten, indigenen Mythen und einer sich auflösenden Liebesbeziehung berichtet.
Hopinka bezieht sich mit Lore auf Hollis Framptons Experimentalfilm (nostalgia) aus dem Jahr 1971. Darin erzählt dieser anekdotisch von seiner künstlerischen Entwicklung sowie platonischen und romantischen Verwicklungen, während Fotografien auf einer Heizplatte liegen und eine nach der anderen verbrennt. Hopinka führt dieses Format fort und erweitert es: Sein Film bewegt sich zwischen Bild und Sprache, bewirkt zuweilen deren Entflechtung und mäandert so mittels poetischer persönlicher Erzählungen durch zeitliche Register.
Videostills: Sky Hopinka, Lore, 2019. Courtesy der Künstler.