Julie Becker
Transformation and Seduction
1993/2000
Video, Farbe, Ton
4:36 min
Oktober – 29. November 2020
(Schaufenster am Hofgarten & online)
In ihren Installationen, Videos, Zeichnungen, Architekturmodellen und Skulpturen konstruiert die 2016 verstorbene US-amerikanische Künstlerin Julie Becker selbstreflexive und mehrschichtige Erzählungen über ihre unmittelbare Umgebung und die Menschen darin. Eingebettet in den Kontext ihrer Heimatstadt Los Angeles und mittels popkultureller Referenzen, verhandelt Becker in diesen Erzählungen ihre eigene Sozialisierung und gesellschaftliche Stellung, aber auch soziopolitische Fragen in den USA der 1990er und 2000er Jahre: psychische Gesundheit und Prekarität, Sexualität, die Opiodkrise, die Umwelt- und Wirtschaftskrisen. In ihrem Film Transformation and Seduction von 1993/2000 überlagert sie kulturelle Imaginationen und persönliche Erfahrungen und zeichnet so dazwischen situierte psychische Räume nach. Die Arbeit wurde zunächst mit einem Voice-Over ihres Vaters produziert und kombiniert Found Footage aus Disney-Filmen wie The Gnome-Mobile von 1967 mit abgewandelten Sprachpassagen aus Vladimir Nabokovs Roman Verzweiflung von 1936.
Beckers Film wird im Rahmen der Onsite- und Online-Serie Schaufenster gezeigt, die seit September 2019 Videoarbeiten in den beiden permanent zugänglichen Räumen der Institution – dem Schaufenster am Hofgarten und der Webseite – präsentiert.
Videostills: Julie Becker, Transformation and Seduction, 1993/2000, Courtesy Greene Naftali, New York.