Präsentation von Archivalien während der Ausstellung
Key Operators

September – 18. August 2024

Die Ausstellung Key Operators. Weben und Coding als Mittel feministischer Geschichtsschreibung wird im Archivraum durch die Präsentation zweier Momente in der Chronik des Kunstvereins kontextualisiert: Zum einen geben Korrespondenzen, Notizen, Manuskriptseiten und Fotografien Einblick in den Entstehungsprozess der Retrospektive Johanna Schütz-Wolff. Bildwerkereien und Grafik. Gedächtnisausstellung, die vom 16. Januar bis 23. Februar 1969 am Kunstverein München zu sehen war. Das Werk von Johanna Schütz-Wolff (1896–1965), deren Arbeit Die Tote in der Hauptausstellung zu sehen ist, ist geprägt vom Expressionismus und umfasst Holzschnitte, Monotypien sowie großformatige Bildteppiche. Als Gründerin und Leiterin der Textilwerkstatt der Burg Giebichenstein in Halle war sie 1920 die erste Frau in einer solchen Position. Die Gedächtnisausstellung am Kunstverein wurde von Ludwig Grote kuratiert und, das geht aus den vorliegenden Dokumenten hervor, maßgeblich vom Witwer der Künstlerin dem Theologen Paul Schütz initiiert. Die vorliegenden Dokumente stammen aus dem Deutschen Kunstarchiv in Nürnberg, das den Nachlass der Künstlerin aufbewahrt.

Der zweite Fokus der Archivraumpräsentation liegt auf Impulse Computerkunst. Graphik – Plastik – Musik – Film, einer Gruppenausstellung, die ein Jahr später, am 8.5.1970, eröffnete. Die Ausstellung, so Reiner Kallhardt in der Einleitung des Ausstellungskatalogs, sollte einen Überblick geben über gegenwärtigen Experimente, „hochentwickelte und komplizierte technische Geräte zur Produktion ästhetischer Gebilde heranzuziehen“. Sie war der letzte Teil einer dreiteiligen Ausstellungsreihe, in der „der Zusammenhang zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik dargestellt werden sollte.“ Vorangegangen waren eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Wladimir Tatlin – und dessen Versuche einer Verbindung von Kunst und Technik – und eine weitere über die „experimentellen Untersuchungen über die Wirkung der Farbe von Josef Albers“.

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