Weaving Histories
Diskurs- und Ausstellungsprogramm
7. September – 24. November 2024
Eröffnung: Freitag, 6. September, 19–22 Uhr
Wie kommt es, dass bis heute Weben eher als traditionell weibliche Tätigkeit, Technologie dagegen als männliches Tätigkeitsfeld wahrgenommen wird? Bereits die Mathematikerin Ada Lovelace (1815–1852) gilt als Pionierin des Programmierens: Sie erkannte das Potenzial der in Jacquard-Webstühlen verwendeten Lochkarten und übertrug ihr System in einen Code aus Nullen und Einsen, den wir bis heute verwenden. Und dennoch: Die historisch bedeutende Rolle, die Frauen und ihre Arbeit bei der Entwicklung von Computertechnologie spielten, wird oftmals vergessen.
Das Diskurs- und Ausstellungsprojekt Weaving Histories fokussiert die selten behandelte Verknüpfung von weiblicher Arbeit und technologischem Fortschritt. Das binäre System, das dem Weben und Programmieren eingeschrieben ist, dient als Ausgangspunkt, um alternative Betrachtungsweisen von Geschlecht und Arbeit zu entwerfen. Die Ausstellung versammelt internationale künstlerische und generationenübergreifende Positionen, die sich auf konkreter, metaphorischer wie linguistischer Ebene mit dem Begriff des Webens und seiner Bedeutung für die technologische Entwicklung auseinandersetzen. Das im Juni und Juli 2024 stattfindende und der Ausstellung somit vorgelagerte Veranstaltungsprogramm mit weiteren Theoretiker*innen und Künstler*innen befasst sich in Diskussionsrunden, Workshops und Screenings mit Wissensvermittlung und Kunstproduktion und denkt über zeitgemäße Formen von Repräsentation nach.
Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.