Kamal Aljafari

Recollection

Video, Farbe, Ton, 70 Minuten

Premiere

  1. März 2016, 19–21 Uhr
    (Der Film beginnt um 19:30 Uhr, Einführung mit Kamal Aljafari)

Tägliche Screenings

  1. bis 25. März 2016
    Jeweils um 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr

Es ist eine erneuernde Umgestaltung. In der Hauptrolle von Kamal Aljafaris Film Recollection (70 Minuten, 2015) spielt die Stadt Jaffa die Stadt Jaffa als die Stadt Jaffa. Heute Tel Aviv-Jaffa genannt, hat sich seit der Annexion durch Israel 1950 mehr verändert als nur der Name der Stadt. Sie existiert nicht mehr.

Aljafari hat in amerikanischen und israelischen Filmen der 1960er bis 90er Jahre nach ihren Geistern und Schemen gesucht. Anschließend schnitt er systematisch alle Protagonisten aus den Szenen, die sich der Film zu eigen macht, verlangsamte sie, isolierte oder vergrößerte einzelne Ausschnitte, die erst am Bildrand versteckt waren und ordnete schließlich alles neu, sodass eine äußerst persönliche indirekte Erzählperspektive entstand.

Die leeren Kulissen sind alles, nur nicht leer, und den Bewohnern, die Aljafari aus ihnen hervorholt kommt eine Bedeutung zu, die den Originalhandlungen der Filme antithetisch gegenübersteht. Bei seiner Wiederbelebung dieses Archivs aus fiktionalisierten Versionen von Palästina unterwirft Aljafari die Filmszenen einem System der Ausgrenzung, das demonstrativ Jaffas eigene umstrittene Geschichte widerspiegelt. Anders gesagt, beschwört Aljafari mit Recollection ein idealisiertes, substituierendes Jaffa – einen Ersatz für das ausgelöschte Jaffa, das es nur noch in seiner Erinnerung gibt.

Aljafari wird bei der deutschen Premiere von Recollection im Kunstverein München anwesend sein und seinen Film vorstellen.

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