General Idea

Editions 1967 - 1995

Februar – 16. April 2006

Rückblickend muss GENERAL IDEA wohl als eine der herausragendsten Künstlergruppen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrachtet werden. Auch heute noch dienen die von GENERAL IDEA erprobten Strategien der öffentlichen Intervention und der viralen Infiltration von populärkulturellen Medien und ihren Bildern als wichtiger Bezugspunkt für kritische Praktiken in der Gegenwartskunst.

Als zentrales Thema beinhaltete GENERAL IDEAs emanzipa-torischer Umgang mit öffentlichen Bildmedien auch die Arbeit an der Re-Definition von 'queer identities' - jedoch nicht um diese in essentialistischer Absicht festzuschreiben, sondern gerade auch um sich den Integrationsbestrebungen und Konformismen der eigenen Szene zu widersetzen. In diesem Zusammenhang sind auch GENERAL IDEAs AIDS-Kampagnen in den 80er und 90er Jahren zu nennen. In ihrer wohl bekanntesten Arbeit ersetzten sie Robert Indianas Schriftzug LOVE durch AIDS und schufen so ein ikonisches Zeichen, das durch den pointierten Eingriff in eine bestehende Bildstruktur die historische, soziale und politische Dimension der Krankheit AIDS auf den Punkt brachte. Mitlerweile sind zwei der drei Mitglieder von GENERAL IDEA an den Folgen von AIDS verstorben.

Im Rahmen des Programms des Kunstverein München stellt die Ausstellung GENERAL IDEA: EDITIONS 1965-1997 einen Schnittpunkt zwischen dem ersten Ausstellungsjahr unter dem Thema MÖGLICHE GESCHICHTEN (Icestorm, Archiv und Erzählung, Jeremy Deller, Secret Public) und dem des zweiten unter dem Titel MÖGLICHE IDENTITÄTEN dar. GENERAL IDEA: EDITIONS 1965-1997 verknüpft Fragen der Historisierung und Selbsthistorisierung mit Fragen der Identitätspolitik.

0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
pageview counter pixel