Brice Marden
Arbeitsbücher
Juli – 24. August 1997
Die hier gezeigten Arbeitsbücher des 1938 geborenen Brice Marden sind bislang noch niemals Gegenstand einer Ausstellung gewesen. In unvergleichlicher Fülle und Qualität bezeugen die darin befindlichen Zeichnungen über einen Zeitraum von mehr als dreißig Jahren das kontinuierliche Erarbeiten des künstlerischen Entwurfs des bisherigen Werks des Malers, der auch als Zeichner als einer der bedeutendsten seiner Generation zu gelten hat. Ausgehend von den frühen Studien für monochrome Gemälde aus den sechziger Jahren spannt sich der Bogen über eine große Anzahl von Blättern, die vom unmittelbaren Natureindruck (Landschaften, Baumformen, Meer etc.) genährt sind, bis hin zu den Arbeiten der achtziger und neunziger Jahre. In ihnen dominiert überwiegend etwas Kalligraphisches, Meditativ-Schweifendes, das Mardens intensive Beschäftigung mit fernöstlichen Kulturen spiegelt. Mardens Zeichnungen im intimen Maß des Skizzenblattes sind Zeugnisse der asketischen und stillen Kunstübung eines höchst sensitiven Geistes, der es vermag, mit Strenge und Poesie die Grundlagen abstrakter autonomer Kunst schöpferisch neu zu reflektieren.
Diese Ausstellung wurde von der Staatlichen Graphischen Sammlung, München, organisiert.