Christian Philipp Müller

Vergessene Zukunft

April – 02. Juni 1992

Eher die partielle Rekonstruktion einer Epoche - mehr soziologisches Unterfangen denn Kunstausstellung. Christian Philipp Müller vereinigt in Vergessene Zukunft vier Künstler der 50er Jahre mit ihren Arbeiten.

„Die Moderne wird populär am Ende der fünfziger Jahre. Sie wirft sich dem Spektakel in die offenen Arme, und gerät damit selbst in die Nähe ihrer ärgsten Feinde. Deren Argumente werden eigene Kriterien. Vorstellungen von der Harmonie der Kunst und einer ästhetischen Sozialhygiene verabschieden die klassischen Konfliktpotentiale zwischen Technologie und Sozialem. Wenn wir also Werke von Le Corbusier, Nicolas Schöffer und Veit Harlan in einer Ausstellung zeigen, dann nicht, um die alte Debatte für oder wider die Moderne neu aufzurollen, sondern um eine historische Konstellation auszuleuchten, innerhalb derer die antibürgerliche Früh-Moderne unterging und neue Konstellationen getestet werden konnten.“

Zitat aus: Helmut Draxler: Harmonie und Hygiene. In: Christian Philipp Müller: Vergessene Zukunft / Forgotten Future. München 1992, S.4-28, hier: S.26

Abb.:
[1] ©Kunstverein München e.V. und Edition Artelier Graz 1992, Foto: Joss Bachhofer
[2] Aus dem begleitenden Filmprogramm im Filmmuseum, 22.–23. Mai 1992
[3] Installationsansicht: Vergessene Zukunft, Kunstverein München, 1992. Courtesy Kunstverein München e.V.

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