Eremit? Forscher? Sozialarbeiter?
Das veränderte Selbstverständnis von Künstlern
Januar - 02. März
Mit Vito Acconci, dietrich Albrecht/d., Dieter Appelt, Didier Bay, Manfred Boecker, Christian Boltanski, KP Brehmer, Michael Buthe, Braco Dimitrijević, Maria Fisahn, Lili Fischer, Jochen Gerz, Walter Grasskamp, Hans Haacke, Dieter Hacker, Margrit Kahl, Joseph Kosuth, Nikolaus Lang, Jean Le Gac, Michael Ligner, Hilmar Liptow, Annette Messager, Ernst Mitzka, Siegfried Neuenhausen, Wolfgang Niedecken, Anna Oppermann, Wolfgang Oppermann, C.O. Paeffgen, Pino Poggi, Renate Reimers, Ulrike Rosenbach, Andreas Seltzer, Bernhard Sandfort, Klaus Staeck, Timm Urichs, Rainer Wittenborn, Charly Wüllner und als Gruppe Christel Burmeier, Harald A. Finke, Christoph Hufnagel und Jörg Möller
Ausstellungskonzept von Herbert Hossmann, Margrit Kahl, Hilmar und Renate Liptow, Anna Oppermann, Renate Reimers, Uwe M. Schneede und Charly Wüllner.
Die zuerst im Kunstverein und im Kunsthaus Hamburg gezeigte Ausstellung beschäftigte sich mit den veränderten Bedingungen der Kunstproduktion. „Die grundlegende Fragen waren von Anfang an: Was geben Kunstwerke aus den letzten Jahren über das Selbstverständnis ihrer Produzenten aus? Wie macht sich die gegenüber den 60er Jahren sehr viel schwieriger gewordene Lage der jungen Künstler in ihrer ästhetischen Arbeit bemerkbar? Auf welche Weise hat sich die in den 70er Jahren veränderte gesellschaftliche und kunstpolitische Situation im Werk experimentell arbeitender Künstler niedergeschlagen, zumal im Werk derjenigen, die 1968 bewußt – wenngleich auf sehr unterschiedliche Art – als Aufbruch erlebt haben? (…)
Sind Künstler heute Eremiten? Forscher Sozialarbeiter? Eremiten zwar nicht im Sinne eines Einschlusses ins Abseits, aber als Außenseiter und als solche, die sich verweigern, dennoch aber unabdingbarer Bestandteil der Gesellschaft sind. Forscher zwar nicht im naturwissenschaftlichen Sinne, aber als Experimentatoren und als solche, die Fragen nach dem stellen, was sich hinter den Fassaden abspielt. Sozialarbeiter auch nicht im Wortsinn, aber als solche, die überkommene Grenzen der ästhetischen Produktion aufzubrechen versuchen, um in unmittelbare Kommunikation mit den anderen zu treten, für die sie arbeiten.“ (Aus dem Katalogtext)
Abbb.: Uwe M. Schneede: Eremit? Forscher? Sozialarbeiter?: Das veränderte Selbstverständnis von Künstlern. Ausstellungskatalog Kunstverein u. Kunsthaus Hamburg vom 14. Juli - 26. August 1979
[1] Annette Messager: Der Fortsetzungsroman (2.Teil, Detail)
[2] Buchcover
[3] Konzeptentwürfe
[4] Manfred Boecker / Wolfgang Niedecken: Das Erscheinungsbild des Künstlers