Proteste gegen den Paragraph 218 in der Galeriestraße
Frauentreffen der deutschen Frauenemanzipationsgruppen im Kunstverein München

Anfang der 70er Jahre wurden die Räumlichkeiten des Kunstvereins immer wieder von unterschiedlichen Gruppierungen als Diskussions- und Versammlungsort genutzt, wie etwa im Vorfeld von Protesten gegen den § 218, der Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt: „Die Demonstrationen der Frauenbewegung auf dem Odeonsplatz wurden hier im Kunstverein organisiert, vorbereitet, sie haben sich hier verkleidet, haben sich hier geschminkt und sind von hier raus auf den Odeonsplatz und haben Kardinal Döpfner und die Kirche angegriffen und provoziert und sozusagen den frauenpolitischen Diskurs in die Öffentlichkeit getragen. Der erste deutsche Frauenkongress hat hier im Kunstverein stattgefunden.“ Der Kunstverein war dabei „nicht Motor, sondern Plattform“, so Haimo Liebich, der den Kunstverein von 1971 bis 1975 leitete. Das Frauentreffen zu grundlegenden strategischen Fragen war in Hinblick auf die vertretene Bandbreite und Größe neuartig. Im Hintergrund sind Bilder der gleichzeitig stattfindenden Fußballausstellung über den F.C. Bayern zu sehen.

0
1
pageview counter pixel