K.F. Dahmen / H. Brenken

22. November 1971 – 7. Januar 1972

„Bis zum 7.Januar stellt im Kunstverein nun ein veritabler Professor der Münchner Kunstakademie aus. Gemeinsam mit Hanne Brenken (Graphik und Malerei der letzten zehn Jahre) zeigt Karl Fred Dahmen ‚Galgenbilder und Montagekästen 1968 bis 1972‘. [...]


Dahmens Beitrag zur Gegenwartskunst ist seit 1968, als er Professor an der Münchner Akademie geworden war, eine ‚Chiemgaulegende‘: Im Chiemgau richtete sich der Rheinländer (aus Stolberg bei Aachen) ein altes Bauernhaus ein. Die Utensilien seiner ‚Objektschreine‘ holt er gern aus dem Ländlichen: Gebrauchsrelikte der Naturalwirtschaft, deren Mechanisierungstrend nicht zu übersehen ist.


Zwischen harten Matratzen befestigt Dahmen Seile und alte Riemen, Sägeblätter, Auspuffteile, Eisenringe, Filz und Nägel, Roßhaar von Schweif in ganzen Büscheln, biegsame Rohre, Pinsel, Putzwolle und Patronenhülsen, ölig und schmutzig, doch säuberlich in Kästen gerahmt und oft unter Glas: das ästhetische und bedeutsam gemachte ‚Objet trouvé‘ der Surrealisten.[...]


Die optimistischen Signaltafeln Hanne Brenkens schaffen daneben das Gegenbild der heilen Welt. Hier walten Ordnung, Sauberkeit und Symmetrie. Was rund sein soll, ist rund, der Farbkreis schließt sich harmonisch, die Aufreihung der Kokarden ist streng achsial, neuerdings gibt es Symbol-Assoziationen am Tore ins Nirwana und steigende Sonnenscheiben.“
(Oberbayerisches Volksblatt,1972)

Abb.:
[1] Ausschnitt aus Aachener Nachrichten: Karl Fred Dahmen in seinem Atelier

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