Eduardo Arroyo

30 Jahre danach

Juli - 31. August 1971

„Der Künstler (Eduardo Arroyo), der letzthin für die Bremer Oper Bühnenbilder schuf, wurde 1937 während des spanischen Bürgerkrieges in Madrid geboren, er verließ sein Heimatland jedoch nach kurzer journalistischer Tätigkeit und Militärdienst im Alter von einundzwanzig Jahren. Die Farben Rot-Gelb-Rot, Spaniens Nationalfarben, sind für ihn ein Trauma geworden. Wie auch vielen anderen, voran Picasso.
Doch er suchte nicht im l'art pour l'art sein Heil, sondern in der direkten politischen Äußerung. Zwischen Pop Art und Werbegrafik fand er seinen Stil der unausweichlichen Darstellung paradoxer, gesellschaftskritischer oder polemischer Motive. Man wird beklommen, wenn man etwa zu Beginn der Ausstellung im Kunstverein München nach Dokumentationen aus Francos Spanien von der Polizeivorschrift bis zur Basken-Manifestation Arroyos Riesen-Bleistiftzeichnungen begegnet, in welchen repräsentative und offizielle Verfolger gruppenweise ohne Kopf nur in ihren Honorationen-Habits dargestellt werden. Oder noch mehr, wenn man unter dem Titel ‚Tod in Granada, Sommer 1970, nicht weit von der Costa del Sol‘ auf die fatale Doppelspurigkeit von hispanischen Urlaubsfreuden und Polizei-Diktatur aufmerksam gemacht wird.“
(Mannheimer Morgen, Juli 1971)

Abb.:
[1] Ausstellungsplakat 1971, Courtesy Kunstverein e.V.
[2] Einladung zur Pressekonferenz 1971, Courtesy Kunstverein e.V.

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