„Blut und Boden“, Besucher:innen in der Propagandaausstellung
der NS-Kulturgemeinde im Kunstverein München, Fotograf*in unbekannt
01.10 - 15.10.1935
Das Schlagwort „Blut und Boden“ umfasst, wie Cornelia Schmitz-Berning in Das Vokabular des Nationalsozialismus (2007) schreibt, die für den Nationalsozialismus zentrale und „mythisch überhöhte [Vorstellung einer] Verbundenheit der [sogenannten] ‚Blutsgemeinschaft‘ des Volkes […] mit dem besiedelten Territorium“. Die Idealisierung der Figur des deutschen Bauern und das imaginierte „innige [...] Verbundensein von ewigem Land und ewigem Blute“ dienten dabei als Leitbild für antisemitische und rassistische Agrar- und Kulturpolitiken der Nazis. Im Kunstverein fand es seinen direkten Ausdruck in der dort von der NS-Kulturgemeinde 1935 organisierten Propagandaausstellung unter ebenjenem Titel „Blut und Boden“ mit Arbeiten von Künstlern aus der Region.